Was macht Freundschaft mit Deiner Gesundheit? Ein Wort zum Internationaler Tag der Freundschaft
Die Vereinten Nationen haben den 30. Juli als Tag der Freundschaft auserkoren. An diesem Tag soll international darauf aufmerksam gemacht werden, wie wertvoll Freundschaften sind. Sie können den Frieden zwischen Menschen, Kulturen und Individuen fördern und Brücken zwischen Gemeinschaften bilden (United Nations). Aber Freundschaft ist nicht nur gut für die Förderung des internationalen Friedens, sondern hat auch positive Einflüsse auf die Gesundheit jedes Einzelnen.
Freundschaften sind geprägt von gegenseitiger Wertschätzung, enger emotionaler Nähe und Vertrautheit, häufigem persönlichem Austausch und oftmals gemeinsamen Interessen.
In guten und gesunden Freundschaften erfährt man Unterstützung durch seine Freunde, z.B. durch einen wertvollen Rat nach einer Trennung vom Lebenspartner oder durch gemeinsame Aktivitäten. Diese Merkmale machen die Freundschaft so wertvoll für uns und damit für unsere Gesundheit. (Neyer und Wrzus 2018)
Egal, ob ein Kinobesuch oder ein gemeinsamer Kochabend: wir fühlen uns wohler und weniger gestresst, wenn wir oft Zeit mit unseren Freunden verbringen.
Daher spielen unsere sozialen Beziehungen und Freundschaften vor allem für unsere mentale Gesundheit eine entscheidende Rolle. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass das Vorhandensein von stabilen Freundschaften zu besserer Gesundheit im Allgemeinen, weniger Stress, höherer Kontaktfreudigkeit und mehr sozialer Unterstützung sowie einem Gefühl von Sicherheit beitragen (van der Horst und Coffé 2012). Diese Eigenschaften erhöhen zusammen genommen unser Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein und damit unser Wohlbefinden.
Sollte jemand bereits Probleme mit seiner mentalen Gesundheit haben, kann der Austausch mit Freunden außerdem die Auswirkungen und Folgen dieser psychischen Probleme (z.B. Depressionen und Ängste) abmildern. Der Kontakt mit Freunden kann dafür sorgen, dass wir uns insgesamt besser fühlen (Doran und Edgley 2023).
Die positiven Auswirkungen von Freundschaften für unsere mentale und körperliche Gesundheit erhöhen sich, je öfter wir unsere Freunde persönlich treffen und je öfter wir gemeinsame Aktivitäten mit ihnen erleben (van der Horst und Coffé 2012).
Im Gegensatz dazu ist die Einsamkeit ein hoher Risikofaktor für unsere mentale und körperliche Gesundheit. Wer einsam ist und keine engen sozialen Kontakte und Freundschaften hat, hat ein deutlich erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Alzheimer, Herzkrankheiten oder verfrühter Sterblichkeit. Im Zuge der Coronakrise und der damit verbundenen gesetzlich vorgegeben Isolation ist die Einsamkeit weltweit gestiegen. Aber auch das Bewusstsein für die gesundheitlichen Auswirkungen von Einsamkeit wurde gesteigert, sodass wir nun gemeinsam gegen Einsamkeit und für mehr Freundschaft eintreten können. (Hong et al. 2022)
Toxische Freundschaften
So genannte toxischen Freundschaften, in denen man sich nicht wohl fühlt oder nicht so sein kann, wie man wirklich ist, können, so wie Einsamkeit, auch einen schlechten Einfluss auf unser gesundheitliches Wohlbefinden haben (Lee und Szinovacz 2016).
Die Gesundheit unseres Körpers hängt mit unserer seelischen Gesundheit eng zusammen, weshalb es nicht nur wichtig ist, sich gesund zu ernähren und Sport zu machen, um
verschiedenen Krankheiten vorzubeugen, sondern auch darauf zu achten, dass es unserer Seele gut geht.
Gute und enge Freunde sind immer eine gute Anlaufstelle, um sich über anliegende Probleme auszutauschen oder gemeinsame Aktivitäten zu unternehmen und Spaß zu haben. Nach einem guten Gespräch unter Freunden oder nach einem gemeinsamen Ausflug mit Freunden sieht die Welt oft schon viel besser aus und wir fühlen uns wohler!
Daher mein Rat an euch zum heutigen Tag der Freundschaft: Haltet eure Freunde fest, sagt ihnen, wie sehr ihr sie wertschätzt und bedankt euch bei Ihnen dafür, dass sie da sind und ihr euch auf sie verlassen könnt.
Eine gute und enge Freundschaft hält uns alle körperlich und mental gesund. Wenn es euch nicht möglich ist, eure Freunde regelmäßig zu sehen, dann versucht regelmäßig mit ihnen zu telefonieren. Wir können alle von starken Freundschaften profitieren.
Eine gute Freundschaft erkennt ihr daran, dass ihr so akzeptiert werdet, wie ihr seid und das mit all euren Macken und Ticks. Schon der griechische Philosoph Aristoteles erkannte, was wahre Freundschaft ausmacht und sagte: „Freundschaft ist eine Seele in zwei Körpern.“
Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit
Danke und Tschüss,
eure Julie
Julie Hoffmann,
B. Sc. Ernährungswissenschaften.
Literaturverzeichnis
Doran, D.; Edgley, A. (2023): Friendship theory for public health research and practice: a critical realist review. In: Perspectives in public health 143 (3), S. 145–150. DOI: 10.1177/17579139231157524.
Hong, Joanna H.; Yeh, Charlotte S.; Sandy, Lewis G.; Fellows, Annette; Martin, David C.; Shaeffer, James A. et al. (2022): Friendship and Loneliness: A Prototype Roadmap for Health System Action. In: American journal of preventive medicine 63 (1), S. 141–145. DOI: 10.1016/j.amepre.2022.01.017.
Lee, Hyo Jung; Szinovacz, Maximiliane E. (2016): Positive, Negative, and Ambivalent Interactions With Family and Friends: Associations With Well-being. In: Fam Relat 78 (3), S. 660–679. DOI: 10.1111/jomf.12302.
Neyer, Franz J.; Wrzus, Cornelia (2018): Psychologie der Freundschaft. In: Report Psychologie 43 (5), S. 200–207.
United Nations: International Day of Friendship | United Nations. Online verfügbar unter https://www.un.org/en/observances/friendship-day.
van der Horst, Mariska; Coffé, Hilde (2012): How Friendship Network Characteristics Influence Subjective Well-Being. In: Social indicators research 107 (3), S. 509–529. DOI: 10.1007/s11205-011-9861-2.
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