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AutorenbildOzan Tas

Veränderung bedarf Kontrolle - Gehirn | Belohnung | Verhalten

Alle unsere Kund*innen, die kurzfristig abnehmen wollten z.B. immer, wenn der Bikini oder die Badehose nicht mehr passt, wenn man vor einem wichtigen Event steht oder anderweitig extrinsisch motiviert ist, haben zwar abgenommen, aber nach Beenden der Kooperation die Kontrolle verloren und wieder zugenommen. Das liegt einzig und allein an dem ersten Treiber des Bedürfnisses nach Veränderung: Mindset. Menschen, die nicht einsehen, dass ihr Lebensstil so nicht mehr weitergeführt werden kann, die werden keine nachhaltigen Veränderungen machen.



Gewohnheiten: good, bad & ugly


Je länger eine Gewohnheit in deinem Alltag, deinem Tagesablauf, also in deinem Gehirn etabliert ist, desto schwerer wird es dir fallen, in die Gänge zu kommen und diese Gewohnheiten zu lassen. Am Ende des Tages, hart ausgedrückt, zählt nur, wer seinen Hi(nte)rn bewegt, ob er Lust drauf hat oder nicht bis es zu einer neuen Gewohnheit wird. Viele erfreuliche Dinge, die wir zu Beginn machen setzen Botenstoffe in unserem Gehirn frei, welches uns quasi belohnt. Logischerweise nimmt die Belohnung dann ab je öfter wir das Gleiche in einer bestimmten Frequenz machen. Dopamin und Endorphine sind hierbei die Kerntreiber.



Gewohnheitskontrollverlust bei Substanzen wie Drogen

Der Biopsychologe Berry J Everitt beschreibt in einer bekannten Theorie den zunächst freiwilligen Schritt zum Drogenkonsum mit all seinen belohnenden, aufputschenden Effekten und den Übergang in die Drogensuchtgewohnheit.


Man unterscheidet hierbei zwischen der zielgerichteten Entscheidung sich betrinken zu wollen und den z.B. daraus resultierenden Gang in einen Getränkemarkt, um sich Alkohol zu kaufen. Bei Verhalten, was aus Gewohnheit entsteht löst beispielsweise eine bestimmte Situation oder Umgebung das Verhalten aus. In diesem Szenario macht man etwas, weil man es "immer" schon so macht - Du bist bei Freunden und alle trinken Wein und Du trinkst mit.


Der Kontrollverlust an die Gewohnheit äußert sich in so einer Situation in folgendem Paradebeispiel, was wirklich jeder kennt, der Trinker als Freunde hat und mal aufhören will zu trinken:

Dir bietet jemand ein Glas Wein an und lehnst freundlich ab (ohne Erklärung). Alle schauen erstaunt und es kommen die ersten Äußerungen und Fragen wie "Echt, warum?", "Alles ok mit dir?" oder "Machst du jetzt auf Diät, oder was?".

Allein das solche Fragen aufkommen, und kommt mir jetzt nicht mit Kultur und Tradition, ist schon die Bestätigung der Gewohnheitstheorie. Kultur und Tradition sind gewohnheitsmäßige Zwangsverhalten, die jahrelang nicht kritisch hinterfragt werden.


So viel zu Drogen. Gehen wir mal zu alltäglichen und übertragbareren Beispielen.



Schweinehund, deine Wunschfigur & Fitness


Oz, wann darf ich wieder normal essen und mein Leben genießen? Ich will nicht so ein Fitness Lifestyle!

Fragte eines Tages eine Kundin von mir. Wichtig dabei ist es zu erwähnen, dass sie wie fast alle meine kurzfristigen Kundinnen (3-6 Monate) nur oberflächlich getriggert und einsichtslos Bedürfnisse erfüllen wollte. Sprich, sie suchte nur nach dem Mittel zum Zweck ohne zu verstehen, weshalb sie überhaupt an dem Punkt angekommen war, diesen Mittel zum Zweck benötigen zu müssen. Das von ihr etikettierte Normal heißt übersetzt so gut wie "Wann darf ich wieder einen mangelhaften Lebensstil führen, der mich schlussendlich fett (waren ihre Worte) und unglücklich gemacht hat?" Genau das und nicht anders. Der Grund, warum ein Mensch irgendwo ist, wo er nicht sein will, liegt in der Hand. Kontrollverlust gebaut auf das Fundament des Unbewusstseins. Ja, habe das letzte Wort gerade erfunden. Wenn also der "normale" Lebensstil eines Menschen ihn zu einem Coach bringt, der ihm dabei helfen soll, die Symptome des "normalen" Lebensstils zu eliminieren, dann ist dieser Lebensstil schlussendlich negativ.


Logik: Wenn ein Mensch 2000kcal benötigt und gewöhnlich 3000kcal zu sich nimmt, so wird er zunehmen. Dieser Mensch wird zwangsläufig ein Hungergefühl erzeugen, wenn er anfängt die ungewöhnlichen 2000kcal zu sich zu nehmen, obwohl diese hätten das eigentlich Gewöhnliche sein sollen.

Ablegen ist nicht lustig und zerrt am Gemüt


Alte Gewohnheiten ablegen ist schwerer als neue zu etablieren, sagt Hirnforscher Gerhard Roth. Ohne Hilfe von Außen ist es so gut wie nicht möglich alte Gewohnheiten zu lassen und neue zu etablieren.


Signifikante Veränderungen haben immer etwas mit Umstellungen, Konzentration, Umdenken,. Bewusstsein und fehlender Motivation zu tun. Fehlende Motivation wiederum ist die Antwort von schlechten Gewohnheiten auf dein Bewusstsein. Schlechte Gewohnheiten wollen nicht, dass du Bewusstsein erlangst und die Kontrolle gewinnst.


Alte Gewohnheiten zu ändern, wenn sogar löschen ist ein Eingriff ins System. Deine Gewohnheiten kämpfen dagegen an. Eigentlich sind es nicht Gewohnheiten, die dagegen ankämpfen, sondern ein darauf ruhendes psychisches Gemüt und das Verlangen nach manifestierten Normen und Routinen.


Forscher gehen davon aus, dass es bei Essgewohnheiten im Schnitt 3 Jahre braucht, bis du auf der sicheren Seite. Das wiederum bedeutet 3 Jahre lang bewusst und kontrolliert kleine Schritte befestigen. Menschen malen sich das einfacher aus als es wirklich ist, damit sie sich selbst extrinsisch motivieren und glauben, sie seien in der Lage schnell die Kontrolle zu bekommen.




Was sind nachhaltige Methoden,

um sein Verhalten und Leben zu ändern?



  • Mikroziele

Wenn du vorher festgelegte Ziele erreichst, dann belohnt dein Gehirn nach Wahrnehmung des Ziels deinen Körper mit Glückshormonen. Ganz klar. Wenn du also kleine Ziele, die effizienter erreichbar sind einplanst, hast du frequentierter Belohnungen und dein Gehirn produziert Freude am Etablieren von Gewohnheiten.


  • Habit-Reminder

Beispiel: du willst mehr Wasser trinken. Stell dir jeden Tag auf deinen Arbeitsplatz 2 Flaschen Wasser auf und ein Glas. Öffne die Flaschen, wenn du anfängst zu arbeiten. Offene Flaschen erzeugen eher das Bedürfnis, die Gläser zu füllen als geschlossene Flaschen, die wir Dekoration da stehen.


  • Hol dir einen Coach

Menschen brauchen objektive Manipulatoren wie ein Personal Trainer oder ein Coach. Dabei spielt auch die Tatsache der Kosten eine große Rolle. Jemand, der für etwas zahlt, etwas viel zahlt, wird eher mobilisieren als jemand, der keinen Leidensdruck verspürt. Wer in diesem Fall dennoch auf der Stelle bleibt, muss womöglich therapeutisch an die Sache ran.




Ich bin mir sicher, du kannst dein Leben verändern. Es ist simpel, aber nicht leicht. Es geht ja schließlich nicht darum etwas nur dann zu verändern, wenn es leicht ist.



Kontrolle ist der Grundstein der Veränderung.


Danke für die Aufmerksamkeit



Coach Oz





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